Mein erstes Mal: Chaos Communication Congress

Ich möchte mich selbst zwar nicht so bezeichnen, aber als Nerd hört man irgendwann vom berühmten CCC (Chaos Computer Club) und seinem Kongress. Jedes Jahr vom 27.12. bis 30.12. findet der größte Hackerkongress der Welt statt, und irgendwie dachte ich mir bisher immer: Wär schon geil, aber bist du dazu Nerd genug? Am 31C3 hab ichs dann versucht und kann sagen: NEIN! Definitiv nicht! …aber es war so genial!

Schon alleine wenn man an kommt: Ticket vorzeigen, *piep*, Bändchen bekommen und drin war ich. Keine Security, die dich filzt, keine Schlange, die zu lange dauert, einfach einfach und geil.

Ich bin schon einen Tag vorher angereist und bin am Abend natürlich gleich in den Kongress, um den Aufbau ein wenig mit zu bekommen und dann ging es auch schon los: Reizüberflutung. ALLES, wirklich alles blinkt, biept, tut und macht. Das Kongresszentrum ist riesig und völlig verwirrend und ich habe 6 Stunden gebraucht, um auch nur annähernd mal alles zu sehen. Und ich bin mir sicher, ich habe nicht alles gesehen.

Es ist einfach unglaublich, was die Leute freiwillig aufbauen, mitbringen und dann kostenlos für alle zur Verfügung stellen. Unglaublich. Wenn man den Leuten über die Schultern guckt, was diese hier so aufbauen und erreichen, fällt einem einfach nur die Kinnlade runter und man fühlt sich schlecht. Die Atmosphäre ist arbeitssam, laut, kreativ, dunkel und fun.

Natürlich gibt es ein volles Programm mit vielen Rednern und Talks in riesigen Hallen. In den größten Saal passen über 2000 Zuschauer und doch muss man bei manchen Vortragenden eine halbe Stunde vorher da sein, um noch annähernd gut einen Platz (oder überhaupt einen) zu bekommen. Die Vorträge selbst haben dann meist eine überragende Qualität nach denen man sich die Finger schlecken kann. Vortrag verpasst? Kein Problem. Gibts natürlich alles kostenlos unter http://media.ccc.de einen Tag später.

Dinge, die mir aufgefallen sind, die so ganz anders sind als in der freien Wildbahn sind:

  • Nerds die offenherzig sind und sich komplett wohl fühlen
  • Absolut geschleckt saubere Toiletten (wohl gemerkt bei einem Event mit >10000 Besuchern)
  • Kein Abfall
  • Es stehen mehrere 1000 Euro an Equipment auf jedem Tisch und keiner denkt auch nur dran, irgendwas weg zu sperren oder mit zu nehmen, wenn sie ins Hotel gehen. Hier wird einfach nichts geklaut.
  • Kein Pfand und Wasser für 1 Euro. Richtig gut!
  • Ich hab mich früher immer gewundert warum es so wenig Fotos vom Congress gibt. Das liegt einfach daran: Jeder wird vorher gefragt ob ein Foto gemacht werden darf. Kamerateams von ARD und Co haben immer einen Presse-Engel mit dabei der dafür sorgt, dass Congressteilnehmer vorher gefragt werden ob sie fotografiert werden wollen.

DL;DR: Supergeiler Kongress auch für Nicht-So-Nerds. Ich bin nächstes Jahr defintiv wieder dabei.

Hier noch ein paar Fotos. Ich habe zwar immer gefragt ob es OK ist, und alle Gesichter unkenntlich gemacht, wer sich trotzdem an einem Foto gestört fühlt, einfach eine Mail an mich und es fliegt raus :).

4 Gedanken zu „Mein erstes Mal: Chaos Communication Congress

  1. Andre

    Hacker sind und waren eben schon immer die ehrlichsten Menschen der Welt. Wenn sich alle Menschen der Welt an das Jargon file hielten, gäbe es wohl keine Verbrechen und Kriege mehr.

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  2. mlch

    war selber mal mc als Hausmeister eingestellt und musste trotzdem in der Küche arbeiten. was da abgeht na ja. ich habe mal Metzger gelernt und da war es sauberer

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  3. Pingback: 32C3 – Ich bin mal wieder platt 2.0 | Timos Blog

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